Sonntag, 13. März 2005

Playmobilstories gegen Gewalt

scannen0010

Hallo,

dies ist das Ergebnis meines kleinen Projekts. Ich werde demnächst noch ein paar erklärende Worte hinzufügen.

Tobi

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https://playmobilstories.twoday.net/stories/569261/modTrackback

octavian - 14. Nov, 14:46

PLAYMOBIL WAR DER TOD DES SPIELS

Ich erinnere mich noch sehr genau: als ich zum erstan Mal die Playmobil-Figuren sah, war ich entsetzt. Bislang spielte ich mit sehr naturalistisch geformten Figuren, mit Miniaturmenschen; diese dort blickten mich an, wie Halbfertige, Missratene. Das Schlimmste war: sie setzten keine Phanatsien mehr frei. Ich konnte sie als Spielpartner nicht Ernst nehmen. Ihre Beschränktheit äußerte sich in allem: der stereotype Gesichtsausdruck, die verordnete Immergutgelauntheit, die Arme und Beine bewegten sich zwar, dennoch kamen mir die Figuren unbeweglicher vor, als meine alten, deren Gleidmaßen man gar nicht bewegen konnte.

Playmobilfiguren sind traurige Figuren. Sie sind auch Ausdruck der neuen Uniiformität unseres Lebens; sie sind "der praktische Mensch" schlechthin.

V.I.Z. - 18. Nov, 14:47

Man kann....

..zu Playmobil stehen, wie man mag - dem Dunstkreis, seiner Suggestion konnte sich kaum ein Kind der Achtziger entziehen. Bis heute hat sich die Figur - selbst ein Kind der Oelkrise, geboren aus Engpaß & Verlegenheit - laengst in vielen Kinderzimmern auf der ganzen Welt fest etabliert.
Was aber sichert dieser siebeneinhalb Zentimeter großen Figur mit der isomorphen, etwas zotigen Haartracht, deren unablaessiges Laecheln Mona Lisas bestimmt nicht an Grazie, jedoch an Bekanntheit & Popularitaet ueberragt, deren Kopf & Extremitaeten sich zwar schematisch in eine Richtung drehen lassen, ansonsten unnachgiebig, steif dem immergleichen Habitus standhaelt - die unleugbare Hinneigung unzaehliger Kinder- & mitunter auch Erwachsenenhaende?
Gerade der Figuren Defizite machen sie so attraktiv, so reich; der Mangel an "Charakter" & der frugale Dekor sind es, die eine Identifikation mit den Spielfiguren foerdern: Mit ihrer putativen Lethargie bieten sie Freiraum fuer mannigfaltige Projektionen, locken mit magischer Unaufdringlichkeit die Phantasie des Kindes hervor, und laden es ein, maerchenhafte Abenteuer - mittels der eigenen Imagination - zu erleben.

Und wie dieses Projekt sehr deutlich gezeigt hat, kommt den kleinen Figuren noch eine weitere bedeutende, soziale Komponente zu; im Spiel werden zwischenmenschliche Konflikte imitiert, alltaegliche Schwierigkeiten im Leben der Kinder werden nachgebildet.

Playmobilstories gegen Gewalt - das kann ein Ansatz sein: Spielerische Praevention, Aufklaerung ohne den erhobenen paedagogischen Zeigefinger; das Kind als primaerer & einziger Adressat.

tobi-tobsucht - 20. Nov, 03:53

mein traumfresserchen,

niemand hätte das besser sagen können. ich bin sehr froh von dir zu lesen. ehrlich gesagt - ich hätte gern wieder mehr kontakt zu dir. vielleicht habe ich diesmal wirklich etwas gelernt. du wirst vermisst...

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